Kein Vergleich zu 2015
Eines wird schnell deutlich – inhaltlich haben die Änderungen nicht annähernd den Umfang der Revision von 2015. Es handelt sich hier mehr um eine Modifikation als um eine gravierende Neufassung der Norm. Eine der wesentlichen Änderungen ist die Aufteilung des risikobasierten Ansatzes in zwei eigenständige Konzepte. Auf der anderen Seite soll die Norm zukunftsfähig aufgestellt werden. Hierzu wurden die den Klimawandel betreffenden Anforderungen aus AMD 1 (dem letzten Nachtrag zur ISO 9001:2015) in den Normtext integriert.
Anhang neu und umfangreicher gestaltet
Die Norm als Ganzes wurde nun an die sogenannte Harmonized Structure angepasst. Der informative Anhang A wurde grundlegend überarbeitet, um das Verständnis für die Anforderungen zu erleichtern, und umbenannt in „Erläuterung der Struktur, Terminologie und Abschnitte“. Dies hätte sicherlich durch einfachere Formulierungen statt des seit Jahren bekannten DIN-Normen-Deutsch besser funktioniert und den Zugang zu Normen für die breite Masse erleichtert. Allerdings merkt man an der ein oder anderen Stelle, dass die Norm weniger sperrig ist.
Führung stärker gefordert
Durch die neue Anforderung zur Förderung einer Qualitätskultur und ethischen Verhaltens wird die oberste Leitung noch stärker in die Verantwortung genommen – zumal diese Kultur sich auch im Bewusstsein der Mitarbeiter verankern muss. Zudem soll der Zusammenhang zwischen Kontext und strategischer Ausrichtung der Organisation deutlicher herausgearbeitet werden.
Fazit
Meines Erachtens sind die inhaltlichen Änderungen durchaus überschaubar und ohne tiefgreifende Veränderungen am Managementsystem umzusetzen. Allerdings muss sich in den Köpfen aller Betroffenen einiges ändern.