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20. November 2024

Statt EFQM nun EFE – was steckt dahinter?

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Kompass zeigt in die Richtung Excellence.
Bild: © peterschreiber.media/iStock/Getty Images Plus
Seit Anfang der 90er Jahre haben Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit, ihre besonderen Bemühungen in Sachen Business Excellence oder auch Total Quality Management anhand des EFQM-Modells messbar und somit bewertbar zu machen. Die Initiative Ludwig-Erhard-Preis (ILEP) zeichnet jedes Jahr die besten Unternehmen diesbezüglich aus. Doch nun scheinen sich die Wege der EFQM und der ILEP zu trennen. Was dahinter steckt, lesen Sie hier.

ILEP und das EFMQ-Modell

Bisher war es so, dass die Initiative Ludwig-Erhard-Preis die Bewertungen der Unternehmen nach dem EFQM-Modell durchgeführt hat. Nun aber hat die ILEP, gemeinsam mit dem Staatspreis Österreich (AFQM) und der Stiftung EXPRIX Excellence Suisse ein neues Modell entwickelt – das EFE oder auch Excellence Framework Europe.

Warum überhaupt ein neues Modell?

Das neue Excellence Framework Europe (EFE) wurde entwickelt, um Organisationen in Europa bei den wachsenden Herausforderungen zu unterstützen. Exzellente Organisationen streben nach kontinuierlicher Verbesserung und wollen sich im globalen Wettbewerb behaupten. EFE hilft dabei, den Reifegrad von Organisationen zu bestimmen und ihre Stärken sowie Entwicklungspotenziale zu erkennen. Es basiert auf europäischen Werten und bietet einen einfachen Zugang zu Exzellenzkonzepten.

Hohe Flexibilität ist Trumpf

Das Framework ist flexibel und kann an die spezifischen Bedürfnisse jeder Organisation angepasst werden. Es erfordert kein festes Managementmodell, sondern fördert die Kombination der besten Methoden und Werkzeuge. Egal ob ISO 9001, ISO 9004, Lean Management oder das St. Galler Management Modell (SGMM) – Ziel ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Organisationen. Organisationen können ihre persönliche Exzellenz in der für sie vertrauten Struktur präsentieren und bewerten. Durch Assessments kann der Reifegrad einfach festgestellt werden. Das Framework ist für alle interessierten Organisationen kostenfrei erhältlich. Die Initiatoren wollen hierdurch sicherstellen, dass EFE breit angewendet wird, um die Zukunftsfähigkeit europäischer Organisationen zu stärken.

Das beinhaltet das Excellence Framework

Das Modell ist als Hexagon dargestellt mit folgenden Inhalten:

A. Orientierung geben

B. Strategien entwickeln

C. Zusammenarbeit gestalten

D. Wertschöpfung erbringen

E. Wirkung aufzeigen

F. Veränderungen meistern

Damit sind alle Bereiche dargestellt, die ein Unternehmen exzellent machen. Die Gewichtung der einzelnen Bereiche sieht wie folgt aus:

  • Bereiche A, C, D und E jeweils 20 Prozent am Gesamtframework
  • Bereiche B und F jeweils 10 Prozent.

Teilbereiche und ihre To-dos

Die darunter liegenden 20 Teilbereiche, also nur drei bis vier pro Bereich, sind so gestaltet, dass die Organisation klar sehen kann, was konkret zu tun ist, um exzellent zu sein. Auf dieser Ebene der Teilbereiche wird dann auch der Reifegrad der Organisation bestimmt.

Verständliche Sprache ist sinnvoll

Ein großer Vorteil dieses Frameworks ist die Präsentation in verständlicher Sprache. Jeder, der schon einmal z. B. mit der ISO 9001 gearbeitet hat, weiß es zu schätzen, dass keine wertvollen Ressourcen in die „Übersetzung der Inhalte in mitarbeitergerechte Sprache“ verschwendet werden muss. Vielmehr können die Ressourcen direkt in Verbesserungs­aktivitäten einfließen.

Stefanie Gertz